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DOI: 10.1055/s-2001-13069
Besonderheiten der Schmerztherapie beim alten Menschen[]*
Publication History
Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurden durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie von Schmerzsyndromen maligner und nichtmaligner Genese große Fortschritte erzielt. Leider liegen jedoch nur wenige Forschungsarbeiten zum Thema „Einfluss des Alters auf die Schmerzbehandlung” vor. Die Behandlung von Schmerzsyndromen im Alter, insbesondere von Tumorschmerzen, stellt an alle um den Patienten bemühten Personen hohe Anforderungen. Um erfolgreich zu sein, verlangt die Durchführung einer solchen Schmerztherapie umfangreiche Kenntnisse der Physiologie bzw. der altersbedingten Veränderungen, der Pharmakologie und Grundkenntnisse im psychosozialen und seelsorgerischen Bereich. Die Pflege des alten Menschen beruht nicht nur auf pflegerischen Verrichtungen und Fertigkeiten, sondern beinhaltet eine ganzheitliche Sicht, die den Patienten als „Ganzes” wahrnimmt und auch die Familienangehörige und Freunde integriert. Durch die Vielschichtigkeit der altersbedingten Erkrankungen kommt es häufig zu wechselnden Symptombildern, die durch gezielte Krankenbeobachtung erkannt werden können und eine gewisse Einschätzung des Krankheitsverlaufes ermöglichen. Daraus können im therapeutischen Team folgerichtige Handlungsweisen für die weitere Therapie abgeleitet werden. Denn gerade die Krankenbeobachtung und das Erkennen der Bedürfnisse durch nonverbale Verhaltensweisen hat in der Schmerzbehandlung des älteren Menschen aufgrund der mangelnden wissenschaftlichen Erkenntnisse einen hohen Stellenwert [1]. Der interdisziplinäre Arbeitskreis „Schmerz im Alter” der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) lässt jedoch hoffen, dass die Feststellung von Liebeskind und Melzack aus dem Jahre 1987 nicht mehr länger Gültigkeit haben wird: „Schmerzen werden bei denjenigen am schlechtesten behandelt, die ihnen am schutzlosesten ausgeliefert sind - bei kleinen Kindern und alten Menschen.”
1 3. Intensiv-Pflegekongress, 13.-14. Oktober 2000, Charité, Berlin
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1 3. Intensiv-Pflegekongress, 13.-14. Oktober 2000, Charité, Berlin
Monika Thomm
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
der Universität zu Köln
Joseph-Stelzmann-Straße 9
50931 Köln
Email: monika.thomm@uni-koeln.de